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Überblick: Sommerlaufsohlen und ihre Einsatzbereiche


Laufsohlen im Überblick
Laufsohlen im Überblick

Hier ein kurzer Überblick, welche Sommerlaufsohlen für welchen Zweck entwickelt wurden – basierend auf den jeweiligen Materialeigenschaften, Gewichten und Dämpfungen.


🎯 Anschuss- und Maßplatten

Modelle: Seiwald Mamba glatt, Seiwald Samba Mamba, Seiwald Modell 9, Ladler Modell 5 X-Treme, Ladler Modell 33 Mass, Ladler Modell 55 Wapplex, BaLu Mega-Slow, BaLu Twist, HLS WM-Ultra, HLS Mega High-Extreme


Diese Laufsohlen sind für den Anschuss (Maßspiel) ausgelegt – also für präzise, kontrollierte Anspiele und Massen. Sie zeichnen sich durch ein sehr hohes Gewicht aus, meist nahe an der IFI-Obergrenze von 1150 g.

Es handelt sich um extrem gedämpfte Laufsohlen, oft auch als Wappelplatten bezeichnet. Durch die starke Dämpfung verzeihen sie ein nicht perfektes Aufsetzen und ermöglichen dennoch konstante, kontrollierte Ergebnisse, besonders beim Maßspiel.

⚠️ Diese Platten sind nicht für den Stockschuss entwickelt und werden von uns nicht dafür empfohlen. Ausnahmen bilden lediglich abgedrehte Varianten, die sich in Laufflächenhöhe und Gewicht unterscheiden. Diese Varianten sind im FN-Stocksport-Shop jeweils bei der entsprechenden Laufsohle angeführt.

💥 Laufsohlen für den Stockschuss oder Maßschuss

Modelle: Seiwald Mamba Profil, Seiwald Modell 6, Seiwald Zamba, Seiwald Modell 1, Ladler Modell 1 Standard gedämpft, Ladler Modell 3 Mass, BaLu Slow Move, BaLu Chilli, BaLu Hot Spot, BaLu Planar, HLS Race Standard / Spezial, HLS Mega Standard / Spezial


Diese Stockschussplatten sind gedämpft, aber deutlich strenger im Laufverhalten als reine Stockschussplatten. Sie wurden für kräftige Schützen entwickelt, die im Stockschuss oder Maßschuss einen strengeren Lauf wünschen.

Der Hauptunterschied zu den reinen Maßplatten liegt im Gewicht: Diese Modelle bewegen sich zwischen 900 g und 1000 g, sind also leichter und reagieren im Schussverhalten direkter und schlagen sich besser ab.


⚡ Härtere ungedämpfte Laufsohlen für den Stockschuss

Modelle: Seiwald Rocket Mamba, Seiwald Modell 5, Ladler Modell 1 Standard, Ladler Modell 22 Kombi, Ladler Modell 4 Stock, Ladler Modell 44 Stock, BaLu Harte Rillenplatte „Zitrone“, BaLu Scirocco, BaLu Taifun, HLS Race und Mega ungedämpft


Hier wird der Stockschuss direkt übertragen – die Platte reagiert unmittelbar auf den Impuls. Durch die höhere Geschwindigkeit entsteht ein direktes Abschlagverhalten, da im Lauf weniger Energie verloren geht. Diese Laufsohlen bauen im Vergleich zu den gedämpften Varianten weniger Geschwindigkeit ab und sind deshalb besonders beliebt auf allen Belägen. Gewicht in der Regel zwischen 850g und 1000g. Empfohlen werden um die 900g.

Auf Pflasterbahnen empfehlen wir persönlich die abgedrehten Varianten, insbesondere bei Negativprofil-Platten. Sie bieten dort ein etwas ruhigeres Verhalten und gleichen Unebenheiten besser aus.


Für Schützen, die Platten mit leichterem Lauf bevorzugen, sind diese Varianten sehr zu empfehlen – vorausgesetzt, das Aufsetzen des Stocks ist technisch sauber. Durch die fehlende Dämpfung beruhigen sich diese Platten nur schwer und verlangen ein präzises, kontrolliertes Anspiel.


⚙️ Geometrie, Auflagefläche und Anstellwinkel

Für alle Laufsohlen gibt es unterschiedliche Geometrien, die das Verhalten wesentlich beeinflussen. Auflagefläche und Anstellwinkel verändern das Lauf- und Abschlagverhalten der Platte spürbar.

Je geringer die Auflagefläche, desto leichter läuft die Platte. Gleichzeitig verändert sich auch das Abschlagverhalten deutlich in Verbindung mit dem Anstellwinkel.

Grundsätzlich gilt:

  • 0° Anstellwinkel (plan abgedreht): etwas strenger im Laufverhalten – es erfolgt kein Wegkippen der Platte im Sommersetup. Diese Variante läuft sehr direkt und reagiert nur auf klaren Impuls. Wichtig ist hier auch der Schwerpunkt des Stiels, da er das Verhalten einer planlaufenden Platte stark beeinflusst.

  • 1,0° und 1,8° Anstellwinkel: Hier kommt es zum gezielten Wegkippen der Platte beim Stockschuss. Auf Pflasterbahnen kann das – ähnlich wie im Winter auf Eis – vorteilhaft wirken, da der Stock dadurch dynamischer reagiert. Auf Asphaltbahnen hängt das Verhalten stark von der Beschaffenheit der Bahn ab.

Je nach Auflagefläche lässt sich das Verhalten zusätzlich anpassen:

  • 140 mm Auflage – für Schützen, die auch bei leicht unsauberer Auflage stabil spielen wollen.

  • 125 mm Auflage – für Spieler mit sauberem Aufsetzen, die ein direkteres Laufverhalten bevorzugen.


🔄 Unterschied zwischen Negativprofil- und glatten Laufsohlen

Der Unterschied liegt in erster Linie in der Oberfläche der Laufsohle.

Eine Negativprofil-Laufsohle besitzt Rillen bzw. Vertiefungen in der Lauffläche. Diese Bauart hat sich vor allem in Asphalthallen durchgesetzt, da sie dort ein kontrolliertes, gleichmäßiges Laufverhalten zeigt und sich im Abschlagverhalten beim Stockschuss berechenbarer verhält als harte ungedämpfte glatte Laufsohlen.

Auf Freiluft- und Pflasterbahnen bevorzugen viele Schützen dagegen glatte, gedämpfte Laufsohlen, da diese auf unebenen oder rauen Oberflächen ruhiger und konstanter reagieren.

Es besteht außerdem die Möglichkeit, Negativprofil-Laufsohlen abzudrehen, um eine geringere Laufsohlenhöhe zu erreichen und sie dadurch auch auf Freiluft- oder Pflasterbahnen einsetzen zu können.

Wir beraten Sie dazu natürlich gerne individuell.

Die Laufstärke von Negativprofil- und glatten Laufsohlen kann nicht direkt miteinander verglichen werden, da sie stark von der Oberflächenbeschaffenheit des jeweiligen Belags abhängt.




ℹ️ Hinweis

Dieser Beitrag basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen als aktiver Stocksportler und Fachhändler.Die beschriebenen Eigenschaften dienen der Orientierung – die optimale Platte hängt immer von Belag, Temperatur und Spielstil ab.

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